Dr. Maria Effinger

LECTURE ON MONDAY, 20/01/2020

Dr. Maria Effinger, Heidelberg, talks about:

Kunsthandel der Moderne und Digital Humanities:  Aktuelle Plattformen – Zukunftsperspektiven

Date: 20/01/2020, 6:15 p.m.
Venue: Room A 111, Architecture Building of the TU, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin

Screenshot “German Sales” on the website arthistoricum.net.

++Title, abstract and CV are always written in the respective language of presentation.++

Abstract: Auktionskataloge sind eine wesentliche Grundlage zur Erforschung des Kunstmarkts der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zu Fragen des Sammelns und der Geschmacksbildung sowie zu einzelnen Künstlerinnen und Künstlern aber auch Kunstgattungen. Darüber hinaus stellen sie eine unverzichtbare Quelle für die Provenienzforschung dar. 

Unter dem Titel „German Sales“ werden daher seit nunmehr fast 10 Jahren durch die Universitätsbibliothek Heidelberg historische Auktionskataloge der Jahre 1901 bis 1945, die vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz erschienen sind, digitalisiert und im Open Access online bereitgestellt. Partner des „German Sales“-Projektes waren die Kunstbibliothek Berlin und das Getty Research Institute in Los Angeles, Projektförderer die DFG, der National Endowment for the Humanities sowie die VolkswagenStiftung. Aus mehr als 50 Bibliotheken und Museen konnten dadurch bis jetzt weit über 9.000 Exemplare digital zusammengeführt werden. Den Open Access Zugriff auf dieses Quellenmaterial vereinfachen und optimieren darüber hinaus zentral angebotene detaillierte Recherchemöglichkeiten inklusive Volltextsuche. 

Ausgehend von diesem bereits erreichten Stand wird im Vortrag zum einen vorgestellt, wie zukünftig durch die Digitalisierung weiterer Bestände die Quellenbasis ausgebaut werden kann. Zum anderen werden die mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern umgesetzten aktuellen Aktivitäten zur Tiefenerschließung der Auktionskataloge sowie Perspektiven der Vernetzung ihrer Inhalte im Sinne einer virtuellen Forschungsumgebung skizziert. Stichworte sind dabei die Bearbeitung annotierter Katalogexemplare, Typisierung und Systematisierung der Auktions-Annotationen für deren strukturierte Erfassung, der Aufbau eines Informationssystems für Einlieferer zu Auktionen, automatische, bildbasierte Suche oder die Visualisierung von Beziehungen zwischen den Akteurinnen und Akteuren. 

All dies geschieht im Kontext von arthistoricum.net, dem von der DFG-geförderten Fachinformationsdienst Kunst – Fotografie – Design. Neben Transdisziplinarität und hochgradiger Spezialisierung auf der einen Seite sowie nationaler und internationaler Kooperation und Vernetzung auf der anderen Seite stehen bei arthistoricum.net bei der Bereitstellung wissenschaftsnaher Mehrwertdienste insbesondere die Anforderungen der Digital Humanities im Fokus. 

Maria Effinger schloss ihr Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte und Alten Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. 1995 mit einer Dissertation zum „Minoischen Schmuck“ an der Universität Freiburg i.Br. ab, absolvierte im Anschluss ein Referendariat für den höheren Bibliotheksdienst in Frankfurt a.M. und ist seit 1998 Wissenschaftliche Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek Heidelberg. Sie ist dort u.a. Fachreferentin für Kunstgeschichte, Leiterin der Abteilung Publikationsdienste, Kulturelles Erbe und Digital Humanities, Geschäftsführerin des Heidelberger Universitätsverlags „Heidelberg University Publishing (heiUP) sowie Open Access-Beauftragte der Universität. Zu ihren Projekten gehören u.a. der DFG-geförderte Fachinformationsdienst arthistoricum.net und dort vor allem eine nachhaltige Infrastruktur für elektronische Publizieren im Open Access. Ein weiterer wichtiger Arbeitsschwerpunkt ist im Kontext zahlreicher Editions- und Digitalisierungsprojekte der Aufbau des Portals „German Sales“.

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