Dr. Britta Bommert

VORTRAG AM MONTAG, 18/01/2016

Dr. Britta Bommert, Berlin, spricht über:

Auktionskataloge als Quellen kulturhistorischer Forschung. Das Projekt „German Sales“ 1901–1945

Datum: 18/01/2016, 18:15 Uhr
Ort: Raum A 111, Architekturgebäude der TU, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin

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Foto: The Getty Research Institute, Los Angeles (89.P.4). Felbermeyer / Central Art Collecting Point, München

++Titel, Abstract und CV sind immer in der jeweiligen Vortragssprache wiedergegeben.++

Abstract: Das Kooperationsprojekt „German Sales“ hat das Ziel, alle Auktionskataloge aus Deutschland, der Schweiz und Österreich des Zeitraums von 1901 bis 1945 bibliographisch zu erfassen und zu digitalisieren. Ferner wird der Getty Provenance Index® um Daten dieser Kataloge erweitert. Projektpartner sind die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, die Universitätsbibliothek Heidelberg und das Getty Research Institute in Los Angeles.
Nach einer kurzen Einführung zur Projektstruktur mit ihren verschiedenen Arbeitsschritten und dem Skizzieren der zu erarbeitenden Ergebnisse werden Fragen zur Relevanz von Auktionskatalogen in der kulturhistorischen Forschung aufgeworfen und Ideen zur Auswertung aufgezeigt. Da die Auktionskataloge bislang weltweit von keiner Institution systematisch gesammelt werden, steht diese Quellenbasis zur Erforschung des Kunstmarkts der Moderne durch die Erfassung der geschätzten 9.000 Auktionskataloge erstmalig geschlossen und online zugänglich zur Verfügung. Forschungsfragen zu großbürgerlichen Sammlungsprofilen, zu Netzwerken zwischen Museen und Kunsthandel, zur Deakzessionierung oder zur Versteigerung zeitgenössischer Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden sich auf dieser Basis vollkommen neu bewerten lassen.

Das Forschungsprojekt „German Sales“, das vom Direktor des Getty Research Institutes initiiert wurde, untergliedert sich in zwei Arbeitsabschnitte. Der bereits abgeschlossene Teil, der die Auktionskataloge von 1930 bis 1945 umfasst, wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem National Endowment for the Humanities (NEH) im transatlantischen „Bilateral Digital Humanities Program: Enriching Digital Collections“ sowie von der VolkswagenStiftung gefördert. Die derzeitige Fortführung des Projekts, die die Bearbeitung der Auktionskataloge von 1901 bis 1929 vorsieht, wird in Deutschland erneut von der DFG getragen. In den USA wird dieser Arbeitsabschnitt vom J. Paul Getty Trust finanziert.

Dr. Britta Bommert arbeitet seit 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Forschungsprojekt „German Sales“. Zuvor war sie wissenschaftliche Museumsassistentin in Fortbildung am Kunstgewerbemuseum und an der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Sie hat 2013 über das Thema „Studien zum Raumverständnis bei Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius“ promoviert. Bereits während und nach ihrem Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Philosophie an der Universität zu Köln arbeitete sie mehrere Jahre als Kunstsachverständige im Auktionswesen.

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