Dr. Sebastian Baden

LECTURE ON MONDAY, 15/02/2016

Dr. des. Sebastian Baden, Karlsruhe,  talks about:

„Collect, You Motherfuckers“ – Die Kunstmarktpraxis des Kollektivs Musée Igor Balut

Date: 15/02/2016, 6.15 p.m.
Venue: Room A 111, Architecture Building of the TU, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin

Baden_zwei Bilder

Left: Musée Igor Balut feat. David Hardy dit le Suisse-Marocain and Kit Brown, „Collect, You Motherfuckers“, Edition Art Cologne 2010, mixed media on offset print, ca. 86 x 72 cm; right: Musée Igor Balut feat. Victor Edé, Aftersquat, c-print on sticker, 2011, 10 x 7 cm

++Title, abstract and CV are always written in the respective language of presentation.++

Abstract: Mit einer Form der Publikumsbeschimpfung begegnete das Künstlerkollektiv Musée Igor Balut (MIB) in den Jahren 2010 und 2011 den Messebesuchern und Sammlern auf der Art Cologne und der Art Karlsruhe. Die Poster-Edition mit dem Titel „Collect, You Motherfuckers“ stellte die Selbstbehauptung des MIB in den ökonomischen Raum der Kunst und forderte mit Polemik zum Sammeln auf. Die geringe Auflage und der niedrige Preis von 100 € besorgten einen restlosen Absatz der Werke. Seit 1997 operiert das MIB von seinem Headquarter in der Rue de Rivoli 59 in Paris aus. Die Künstler/innen dieses Kollektivs schaffen Werke mit Formen der Anti-Kunst und der Selbstnegation, die in der Tradition von DADA und Fluxus stehen. Vorbilder sind Marcel Duchamp und Marcel Broodthaers, Ben Vautier, die S.I., Kollektive wie SPUR und Gelitin, vergleichbar operieren Claire Fontaine oder Laibach N.S.K. Der Vortrag geht der Frage nach, mit welchen Strategien das MIB seit knapp 20 Jahren im Kunstmarkt operiert und erfolgreich seinen Status als fluides und fiktives Künstlerkollektiv verteidigt.

Sebastian Baden studierte Kunsterziehung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Literaturwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie sowie Freie Kunst an der Hochschule der Künste Bern. Von 2007 bis 2010 war er Stipendiat im Graduiertenkolleg „Bilder-Körper-Medium. Eine Anthroplogische Perspektive“ der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, an der er seit 2010 akademischer Mitarbeiter ist. 2014 promovierte er bei Prof. Dr. Beat Wyss zum Thema „Das Image des Terrorismus im Kunstsystem“. Er leitet zudem seit 2007 zusammen mit Lukas Baden die Karlsruher Galerie Ferenbalm-Gurbrü Station. 2013 erfolgte die Auszeichnung mit dem AICA Incentive Prize for Young Art Critics. Aktuell forscht er zum Kunsthandel der Gegenwart mit Schwerpunkt Messe-Inszenierung und Institutionskritik.

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